Internationales Jugend-Camp Biathlon in Oberhof: Intensive Trainingseinheiten und ein Blick hinter die Kulissen der BMW IBU Weltmeisterschaften Biathlon

Internationales Jugend-Camp Biathlon in Oberhof: Intensive Trainingseinheiten und ein Blick hinter die Kulissen der BMW IBU Weltmeisterschaften Biathlon

In dieser Woche findet das Internationale Jugend-Camp Biathlon mit 90 jungen Sportlerinnen und Sportlern aus 20 Nationen in Oberhof statt. Vor dem Start der neuen Saison absolviert der Biathlon-Nachwuchs intensive Trainingseinheiten mit erfahrenen Coaches und darf einen Blick hinter die WM-Kulissen werfen.

Fotoquelle: Kevin Voigt
Fotoquelle: Kevin Voigt

In dieser Woche findet das Internationale Jugend-Camp Biathlon mit 90 jungen Sportlerinnen und Sportlern aus 20 Nationen in Oberhof statt. Vor dem Start der neuen Saison absolviert der Biathlon-Nachwuchs intensive Trainingseinheiten mit erfahrenen Coaches und darf einen Blick hinter die WM-Kulissen werfen.

Es ist viel los in der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig und der LOTTO Thüringen Skisport-HALLE: Seit Montag läuft das Internationale Jugend-Camp Biathlon in Oberhof. 90 Nachwuchsathletinnen und Nachwuchsathleten aus aller Welt absolvieren individuelle wie organisierte Einheiten auf Ski und Skiroller sowie am Schießstand und bereiten sich gemeinsam auf die Wintersaison vor. Dabei dürfen sie hinter die Kulissen des WM-Standorts 2023 blicken und in den Genuss der modernisierten Sportstätten kommen.

Nach der Halbzeit des Camps ziehen die Jugendlichen ein positives Zwischenfazit. „Die Stimmung ist der Wahnsinn. Es macht viel Spaß mit den Nationen zu trainieren und ein Netzwerk zu knüpfen. Für mich ist es eine Ehre, dass ich das Team Deutschland hier vertreten darf“, sagt Iva Moric (WSV Bischofswiesen). Auch Aleksandar Klacar ist begeistert: „Ich habe so viele neue Dinge gelernt, zum Beispiel die Technik auf den Skirollern oder auch gute Tipps für das Stehendschießen. Ich liebe es, wie die Camp-Coaches mit uns arbeiten und unsere Heimtrainer einbeziehen.“ Ob der 17-Jährige aus Bosnien-Herzegowina mit einem zukünftig Weltcup-Start in Oberhof liebäugelt? „Oh, das ist ein großes Ziel. Ich hoffe, dass ich es erreiche.“

Insgesamt sind 20 Nationen – Australien, Belgien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Indien, Italien, Kroatien, Litauen, Nordmazedonien, Serbien, Slowakei, Südkorea, Tschechische Republik und Ungarn – in der Rennsteigstadt versammelt. „Da kommt schon fast WM-Feeling auf. Es ist uns eine große Freude, den Nachwuchs auf den modernisierten Sportstätten des Thüringer Wintersportzentrums trainieren zu sehen. Sie sind die Zukunft des internationalen Biathlon-Sports. Ich bin mir sicher, dass wir den einen oder die andere bei einem der nächsten Weltcups begrüßen dürfen“, sagt Thomas Grellmann, OK-Chef der BMW IBU Weltmeisterschaften Biathlon und Geschäftsführer der Oberhofer Sport und Event GmbH.

Im Zuge der WM-Bewerbung geboren

Die Idee eines jährlich stattfindenden Internationalen Jugend-Camps ist im Zuge der Bewerbung um die Weltmeisterschaften 2021 geboren worden und floss auch in die zweite, dann erfolgreiche Bewerbung um die Weltmeisterschaften 2023 ein. Erstmals ist es 2017 über die Bühne gegangen. Nach zwei coronabedingten Absagen kann es in diesem Jahr erneut stattfinden, organisiert von der Oberhofer Sport und Event GmbH in Kooperation mit dem Deutschen Skiverband e.V. und dem Thüringer Skiverband e.V. „Das Interesse und die Anmeldezahlen haben uns positiv überwältigt. Das zeigt, dass Oberhof weltweit als Biathlon-Hochburg bekannt und geschätzt ist“, so Thomas Grellmann.

In drei Gruppen aufgeteilt, wird der Biathlon-Nachwuchs von erfahrenen Coaches betreut, die neue Impulse für das Training in den Heimatländern setzen. „Für die Athletinnen und Athleten ist das Camp wie Weihnachten und Ostern zusammen und auf jeden Fall eine große Bereicherung. Im Biathlon-Mekka Oberhof entwickeln sie sich sportlich und persönlich weiter“, sagt Zibi Szlufcik, DSV-Cheftrainer Nachwuchs Biathlon.

Ihm zur Seite stehen Denny Andritzke, Norbert Baier, Sven Fischer, Gina Gautier, Florian Graf, Tim Meyer und Franziska Werl. „Für unsere Trainer ist die Trainingsanleitung des internationalen Teilnehmerfeldes mit unterschiedlichsten Entwicklungsständen eine tolle Erfahrung und anspruchsvolle Aufgabe, die sie für ihre weitere Trainerlaufbahn nutzen können. Mit den Erkenntnissen des diesjährigen Camps sind alle Beteiligten gut aufgestellt, um solche Events künftig auch in den anderen Skidisziplinen durchführen zu können“, so Frank Eismann, Präsident des Thüringer Skiverbands.

Buntes Rahmenprogramm

Neben intensiven Trainingseinheiten, die den Feinschliff für den bevorstehenden Saisonstart bilden, wurde für ein umfangreiches Rahmenprogramm gesorgt. Die Jugendlichen verbrachten einen Kinoabend in Suhl und lernten Erfurt kennen. Olympiasiegerin Kati Wilhelm berichtete ihnen von ihrem Weg zum Erfolg – mit allen Höhen und Tiefen. Mit Ernährungswissenschaftlerin Helena Engel tauschten sie sich über die Sporternährung aus, Amelie Heinrich beleuchtete aktuelle Themen der Sportpsychologie.

Als eins von insgesamt drei Sportentwicklungsprojekten im Zuge der BMW IBU Weltmeisterschaften Biathlon wird das Internationale Jugend-Camp vom Freistaat Thüringen gefördert. „Unsere moderne Wettkampf- und Trainingsstätte zeigt hier in beeindruckender Weise bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaften, dass es in Oberhof in erster Linie um Investitionen in die Zukunft des Sports für kommende Generationen geht“, sagt Thüringens Sportminister Helmut Holter. Daneben beteiligen sich auch die Internationale Biathlon Union und das Internationale Olympische Komitee an den Kosten.

Staffelwettbewerb beschließt das Camp

Am Sonntag wird die Trainingswoche mit einem Staffelwettbewerb in der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig beschlossen. Über die Aufstellung entscheidet nicht der Reisepass, sondern das Los. „Der Biathlon-Sport verbindet Menschen. Gerade in den aktuellen Zeiten steht der internationale Austausch im Vordergrund. Die Teams werden bunt gemischt und gehen nationenübergreifend an den Start“, blickt Zibi Szlufcik voraus.

Fotoquelle: Kevin Voigt